Montag, 23. Juli 2007

Vietnamesischlehrstunde

Eigentlich sollte hier eine gnadenlose Abrechnung mit den Vietnamesen wie ich sie bisher größtenteils kennengelernt hab, kommen. Ich wollte über die dreist-asoziale Art mit der sie reichen Westlern begegnen und über ihre Geldfixiertheit schreiben. Überhaupt wäre festzustellen gewesen, dass sowas wie Solidarität oder soziales Gewissen, ach die Zivilgesellschaft in Vietnam überhaupt, fast nicht vorhanden sind. Die Leserschaft täuscht sich, wenn sie meint es würde jemand anhalten, wenn eine Schwangere mit Kleinkind auf dem Arm über die Strasse will. Bitte, danke und Hallo sind ungebräuchlich, weil fürs Geschäft unerheblich. Und so fort.


Dann hab ich gestern aber im Leninpark May, ein entzückendes 11 jähriges Mädchen, getroffen und die hat in mir wieder Hoffnung geweckt, dass Vietnamesen doch ganz cool sein können. Ich saß mit meinem Heft auf der Bank und hab mich neuen abartigen Tönen abgeplagt. Die hat sich dann von hinten angeschlichen und angefangen mich über die Schulter zu verbessern. Was für einen Blödsinn ich doch rede und dass man das doch so und so sagen müsse. Soso. Dann hat sie sich neben mich gesetzt und mir aus meinem Heft vorgelesen.


Irgendwann kam dann ein Kumpel von ihr und die beiden haben mich eingeladen, auf der Wiese nach Grashüpfern zu suchen. Man streicht dabei großräumig mit dem Fuß übers Gras und sieht dadurch, wo die Kameraden sind, und dann fängt man sie mit einem beherzten Schnapps, äh also Griff. Und dann entleert man die Hand voll Gras auf meinem aufgeschlagenen Heft und freut sich diebisch, wenn man tatsächlich ein Vieh erwischt hat.


Wahrscheinlich ist hier einfach alles anders aber eben nicht unbedingt schlechter. Man muss sich an die Vietnamesen und Vietnam eben auch erst gewöhnen und nimmt dadurch vieles erstmal sehr negativ war und übersieht die guten Seiten. Klingt zwar nach Binsenweisheit, muss man sich aber trotzdem immer wieder vorsagen. So und jetzt fahr ich ein paar Schwangere über den Haufen!

Dienstag, 10. Juli 2007

-> Start

Der Blog ist ganz neu und ich bin ein ganz neuer Blogger, hab also noch nicht viel Ahnung vom Bloggen. Aber ich weiss, dass man schon was Interessantes schreiben muss, die Leute wollen ja unterhalten werden.

Also ich hab vor ner guten Woche einen Sprachkurs in Vietnamesisch in Hanoi/VN begonnen. Hier bleib ich bis Ende September und dann zieh ich nach Saigon, um da ein Praktikum zu machen. So hab ich mir das gedacht und so wirds auch passieren, weil das ganze ein Weiterbildungsprogramm ist, an dem ich teilnehme. Ich freu mich auf jeden Fall hier zu sein.

Leider waren die ersten Tage ein bisschen durchwachsen. Werde erst jetzt den Jetlag vollstaendig los und hatte ein paar Probleme mit dem Magen. Ausserdem habe ich kurzzeitig an meinem Aufenthalt hier gezweifelt weil es woanders vielleicht doch viel besser waer. Kann hier nur sagen, dass es sich um eine echte Herzensangelegenheit handelt, aber dass es nicht um Frauen geht :) Jetz denke ich, dass war wohl ein kleiner Kulturschock.

Gottseidank haben mich die netten Deutschen und anderen Auslaender, die hier leben bald auf andere Gedanken gebracht. Man leiht sich einfach ein Moped und schon sind alle Sorgen vergessen weil man sich so auf den moerderischen Verkehr konzentrieren muss. Macht aber einen Heidenspass durch die engsten Gassen und breitesten Boulevards zu betonnieren wenn man sich dran gewoehnt hat.

Der Sprachkurs macht Spass, vor allem weil mein Lehrer so ein cooler Hund ist. Wenn ichs weiss wies geht post ich mal ein paar Fotos von ihm. Hab drei h pro d Kurs mit 15 min Pause im Cafe, von denen es hier dank der Franzosen sauviele gibt. Und Baguette gibts auch. Ach ja und Bratwuerste und, passt auf, Doener Kebap und nichtmal schlechten und freilich zu Berliner Preisen. Das Essen ist generell der Hammer, wenn man es, wie ich endlich, vertraegt.

Leider ist die Party eher mau. Das Verteidigungsministerium laeuft hier schon mal mit 500 Mann im New Century Club ein und nimmt den ganzen Laden wegen Drogen fest. Generell machen die Laeden hier gegen einse dicht. Aber das macht nix, man kann ja einfach frueher anfangen, wozu sich die zahlreichen Biergaerten gut eignen, weil man da so wenig fuers Bier bezahlen muss, dass man schon mal 56 Glaeschen (zu viert) heben kann. Am naechsten Morgen ist aber Aua und Sprachkurs war freilich die Hoelle.

So bald mehr aus steaming Hanoi

Aller Anfang..

Hello World.